Windenergie

Flaute für Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern

Zum Jahresende 2017 produzierten in Mecklenburg-Vorpommern 1.889 Windenergieanlagen saubere Energie. 58 Anlagen wurden im Jahr 2017 neu in Betrieb genommen. Da gleichzeitig Anlagen zurückgebaut wurden, stieg die Zahl der Windenergieanlagen nur geringfügig von 1.844 in 2016 auf 1.889 in 2017. Während die in 2017 neu errichteten Anlagen über jeweils fast 3 Megawatt (MW) verfügten, beträgt die durchschnittliche Kapazität der Windenergieanlagen in MV lediglich 1,72 MW. Dies zeigt, dass es ein erhebliches Potential nach oben gibt, wenn die Landesregierung die Erneuerung des Anlagenparks planerisch angemessen begleitet.

„Wir müssen aufpassen, dass wir im Ländervergleich nicht zurückfallen und uns damit der Chancen der Energiewende berauben. Seit nun schon vier Jahren fällt der Zubau der Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern niedriger aus als im ähnlich strukturierten Brandenburg. Seit drei Jahren hat uns das flächenmäßig etwas gleichgroße Hessen überholt. Das sind keine guten Aussichten!“, so Andreas Jesse, Landesvorsitzender vom Bundesverband WindEnergie Mecklenburg-Vorpommern e. V. (BWE). „Die Landespolitik darf sich nicht zu sehr auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen. Durch die Anhebung der 2020er und 2030er Ziele für den Strommarkt, und das Bekenntnis zur Sektorenkopplung im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD eröffnen sich Chancen, die das Land nicht an sich vorbeiziehen lassen sollte“, so Jesse weiter.

„Die Energieproduktion rückt mit der dezentralen Erzeugung von Windenergie, Photovoltaik und Biogas vor die Haustür der Menschen. Deshalb braucht es eine gemeinsame engagierte Kraftanstrengung der Erneuerbaren und der Landespolitik, die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen. Akzeptanz über Beteiligung kann dafür eine Option sein. Diese muss aber noch ausgefüllt und in das bundeseinheitliche Ausschreibungsdesign integriert werden. Die Ministerien für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit sowie Energie, Infrastruktur und Digitalisierung stehen deshalb genauso in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass Mecklenburg-Vorpommern wieder stärker an der Energiewende teilnimmt“, appelliert Rudolf Borchert Landesvorsitzender des Landesverbands Erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern e. V. (LEE MV).