Windenergie

Land vernachlässigt den Ausbau der Windenergie

Der Landesverband Erneuerbare Energien Mecklenburg-Vorpommern e. V. (LEE MV) kritisiert das deutlich nachlassende Engagement des Landes beim Ausbau der Windenergie. „Das Land hinkt immer weiter hinter seinen gesteckten Zielen hinterher. Die neu installierte Leistung ist in den vergangenen drei Jahren stetig gesunken und hat 2018 mit 127 Megawatt (MW) ihren bisher tiefsten Punkt erreicht. Das geplante jährliche Wachstum liegt aber nach dem Energiepolitischen Konzept bei 300 MW“, erklärt Johann-Georg Jaeger, Vorsitzender des LEE MV.

Die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig müsse Klimaschutz und Energiewende endlich wieder zur Chefsache machen und in diesem Zusammenhang die inzwischen veraltete Energiekonzeption des Landes aus dem Jahr 2015 den aktuellen Klimaschutzzielen anpassen. „Wer die Energiewende ernsthaft vorantreiben und Kohlekraftwerke ersetzen will, muss jetzt dringend handeln“, appellierte der Vorsitzende an die politisch Verantwortlichen.

Damit die Energiewende geschafft werden kann, muss aus Sicht des LEE MV die Windenergie etwa die Hälfte der künftig erforderlichen erneuerbaren Energien bereit stellen. Wichtig sei daher vor allem die Ausweisung neuer Flächen für Windenergieanlagen. Das bedeute mindestens 1,2 Prozent der Landesfläche bis 2025 und 2 Prozent bis 2040. „Davon sind wir noch weit entfernt. Während andere Bundesländer bereits bis zu 2 Prozent ihrer Fläche als Windeignungsgebiete ausgewiesen haben, liegt dieser Wert in Mecklenburg-Vorpommern bei nur 0,6 Prozent“, kritisiert Jaeger.

Er fordert, die laufenden Ausweisungen neuer Windeignungsgebiete bis spätestens 2021 zum Abschluss zu bringen, auch wenn diese nur für einen geringfügigen Zuwachs des Flächenangebots von etwa 0,6 auf 0,8 Prozent sorgen werden. „Parallel muss der im Koalitionsvertrag von 2016 versprochene Windenergieerlass erstellt werden, um verlässliche und ausreichende Rahmenbedingungen für den Ausbau der Windenergie zu schaffen“, so Jaeger.