Der LEE MV begrüßt das Förderprogramm des Landes, das einen Zuschuss für Mini-Solaranlagen, auch Balkonkraftwerk genannt, ermöglicht, auch wenn diese Förderung im Verhältnis zum finanziellen und personellen Aufwand einen vergleichsweise geringen Klimaschutz-Effekt hat. Aber natürlich ist auch das Erlebnis ein eigenes kleines Kraftwerk zu betreiben eine schöne Möglichkeit Erneuerbaren Energien in unseren Alltag zu integrieren und so die Energiewende an die Küchentische zu bringen.
Seit dem 8. November 2022 können Eigentümer*innen und Mieter*innen in Mecklenburg-Vorpommern Anträge auf Förderung von steckerfertigen Balkon-Photovoltaik-Anlagen stellen. Die Förderrichtlinie sieht eine Förderung in Höhe von maximal 500 Euro für Mini-Solaranlagen bis zu einer Leistung von 600 Watt vor. Anträge können nach Installation der Anlage beim Landesförderinstitut (LFI) gestellt werden.
Schaut man sich eine Weile auf den üblichen Online-Marktplätzen um, so ist schnell klar: eine 600 W Mini-Solaranlage ist schon für unter 600 Euro lieferkostenfrei zu haben. Jetzt braucht es nur noch einen geeigneten Sonnenplatz mit Steckdose in Reichweite und einen Drucker um den Förderantrag entsprechend auszudrucken. Rechnung dazu, ggf. die Zustimmung des Vermieters, Foto der Anlage und die Eintragung ins Markstammdatenregister – dann ist es schon geschafft. Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur hat zur Errictung einer solchen Anlage ein schönes Video erstellt:
https://www.leka-mv.de/leka-erklaervideo-schritt-fuer-schritt-zur-eigenen-steckerfertigen-pv-anlage/
Ob noch Fördergelder abrufbar sind, kann tagesaktuell auf der Website des LFI geprüft werden:
FAQ Förderung von Mini-Solaranlage in Mecklenburg-Vorpommern:
Wer ist antragsberechtigt?
Antragsberechtigt sind Privatpersonen, Mieter:innen in Wohngebäuden sind sowie Eigentümer:innen von selbstgenutztem Wohneigentum, die ihren Erstwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern haben.
Wie hoch ist der Zuschuss für eine Mini-Solaranlage?
Es ist ein Festbetrag von maximal 500 Euro pro Stecker-Solargerät und Wohnungseinheit für Anschaffung und Installation möglich, jedoch maximal in Höhe der zuwendungsfähigen Ausgaben, wenn diese unter 500 Euro liegen. Eigenleistungen und Eigenbau sind nicht förderfähig.
Lohnt sich die Anschaffung einer Mini-Solaranlage überhaupt?
Ein durchschnittlicher 2-Personenhaushalt verbraucht ca. 2.500-3.500 kWh (Wohnung/Einfamilienhaus) pro Jahr. Bei einem durchschnittlichen Preis von 37 Cent/kWh brutto fallen somit Stromkosten in Höhe von 925 bis 1.295 Euro pro Jahr an. (Aktuell sind die Stromkosten mit 38 – 59 Cent/kWh sogar deutlich höher, so dass größere Einsparungen möglich sind.)
Derzeit können Balkon-PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 600 Watt für durchschnittlich 1.000 Euro erworben werden. Ohne Energiespeicher sind durchschnittlich ca. 400 kWh nutzbar, da die Energie direkt verbraucht werden muss. Daraus errechnet sich eine Energieeinsparung von ca. 148 Euro pro Jahr.
Wann kann ich den Antrag auf Förderung stellen?
Der Antrag auf Förderung kann erst gestellt werden, wenn die Meldung an den Netzbetreiber und das Marktstammdatenregister erfolgt ist. Falls erforderlich muss die Zustimmung des Vermieters, der Eigentümergemeinschaft bzw. der Denkmalschutzbehörde vorliegen.
Können auch Mini-Solaranlagen gefördert werden, die schon früher gekauft wurden?
Nein, wurde die Solaranlage vor der Veröffentlichung der Förderrichtlinie bestellt, gekauft oder beauftragt, kann sie nicht gefördert werden. Möglich ist eine Förderung für Balkon-Photovoltaik, wenn das Datum des Kaufvertrags bzw. der Bestellung nach dem 25.10.2022 liegt.
In welcher Reihenfolge werden die Anträge bearbeitet?
Die Förderung wird nach dem Windhund-Prinzip vergeben. Das bedeutet: „Wer zuerst beantragt, bekommt zuerst“. Die Mittel aus dem Fördertopf werden also nach der zeitlichen Reihenfolge vergeben. Sind die Fördermittel ausgeschöpft, gehen weitere Antragsteller leer aus.
Was passiert, wenn mehr Anträge gestellt werden als mit 10 Mio. Euro bezahlt werden können?
Sind die Haushaltmittel ausgeschöpft, ist keine Förderung mehr möglich.
Welche Vorausetzungen gibt es für die Förderung?
Die Solaranlage muss mindestens zwei Jahre im Besitz des Antragstellers bleiben. Es darf keine wirtschaftliche Tätigkeit damit ausgeführt werden. Förderfähig sind steckerfertige PV-Anlagen mit einer Leistung von mindestens 200 und maximal 600 W (Anschlussleistung)
Brauche ich eine Genehmigung, um ein Balkon-Kraftwerk zu installieren?
Es besteht eine Anzeigepflicht bei dem jeweiligen Netzbetreiber für den Haushalt. Auch individuelle mietrechtliche Gegebenheiten müssen berücksichtigt werden. Insbesondere muss der Vermieter seine Zustimmung zu Veränderungen an der Fassade etc. erteilen. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, das Denkmalschutzbelange berücksichtig werden und Anlagen die in den Verkehrsraum ragen auch den notwendigen baurechtlichen Anforderungen genügen.
Um Überlastungen des Stromkreises und Gefahren zu vermeiden, ist sicherzustellen, dass die Anlage an einen geeigneten Stromkreis/Steckdose/Stromzähler angeschlossen wird. Aussagen hierzu kann der Vermieter geben oder der Stromkreis kann durch einen Elektrofachbetrieb geprüft werden. Ein Zweirichtungszähler für den Strom ist erforderlich.
Das Gerät muss dem aktuellen Stand der Technik entsprechen (z.B. Sicherheitsstandard DGS 0001 für steckbare Stromerzeugungsgeräte). Der VDE empfiehlt die Installation einer speziellen Energiesteckvorrichtung unter Berücksichtigung der Anforderungen nach DIN VDE V 0100-551 und DIN VDE V 0100-551-1 („Wieland-Steckdose“).
Wo finde ich die Formulare zur Anmeldung beim Energieversorger/ Vermieter?
Mieter müssen sich direkt an den Vermieter wenden.
Zusätzlich ist eine Meldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur erforderlich.
Kann ich Installationskosten/ Stromzähler/ Anbringung am Balkon/ Fassade fördern lassen?
Ja, es gibt einen festen Zuschuss in Höhe von 500 Euro für die Anschaffung der Anlage und die Installation von steckerfertigen PV-Anlagen mit einem Modulwechselrichter.